Celle - Weil sie Fleisch aus der Knast-Küche
abgezweigt haben sollen, müssen sich acht Häftlinge des
Hochsicherheitsgefängnisses Celle voraussichtlich demnächst vor Gericht
verantworten. "Sie sollen überwiegend Schweinefleisch portioniert, zu
Bratwürstchen und Mettenden weiterverarbeitet und in eigenen
Gefrierfächern verstaut haben", sagte der Celler Oberstaatsanwalt Lars
Janßen. Über den pikanten Fall von Mundraub und die Anklage hatte zuvor
die "Bild"-Zeitung berichtet. Wegen Beihilfe mitangeklagt ist ein
Bediensteter des Gefängnisses. Er soll beim Portionieren und
Einschweißen der Schnitzel und Würstchen geholfen haben. Insgesamt geht
es um knapp 46 Kilogramm Fleisch.
Wie sich genau der Fleisch-Klau
und mögliche Handel mit den Würstchen gestaltete, soll dann der Prozess
vor dem Amtsgericht Celle klären. Eine interne Sicherheitsüberprüfung in
der JVAÂ habe das Verfahren ins Rollen gebracht, sagte Oberstaatsanwalt
Janßen. Laut "Bild"-Zeitung brachte das von Häftlingen gestaltete
Knast-Magazin "Damokles" die "Schnitzeljagd in der JVA Celle" bereits
auf den Titel. Im Falle einer Verurteilung wegen gemeinschaftlicher
Unterschlagung drohen den Angeklagten Geldstrafen oder Freiheitsstrafen
bis zu drei Jahren.